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Das Kloster Cismar

Das Kloster Cismar wurde 1231 gegründet. Es gilt als größte und bedeutendste mittelalterliche Abtei in Ostholstein, die über die Jahrhunderte hinweg auf ganz unterschiedliche Weise genutzt wurde – zu Beginn als Kloster, später unter anderem als Residenz des Amtmanns, Jugendherberge oder Flüchtlingslager. Seit 1999 gehört das Kloster zur Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf.

Trotz dieser langen und wechselvollen Geschichte sind wesentliche Teile der Anlage bis heute erhalten. Sie beeindruckt durch ihre einzigartige historische Atmosphäre und ist zugleich eines der bedeutendsten Bauwerke lübischer Frühgotik mit einem der ältesten erhaltenen Flügelaltäre überhaupt. Um das Kloster herum gibt es Wanderwege, die unter anderem zur nur fünf Kilometer entfernten Ostsee führen.


Die Geschichte des Klosters

Vorläufer des Cismaraner Klosters war das Benediktiner-Kloster in Lübeck – in dem zunächst Mönche, später auch Nonnen lebten. Die neu aufgenommenen Nonnen führten zur Klage über das Lasterleben. 1231 wird in einer Urkunde die mangelnde Disziplin der Mönche beklagt. Angeblich – aber nicht nachweisbar – sollten die Mönche daher aufs flache Land ziehen. Die eigentlichen Gründe aber dürften wirtschaftlicher und religiöser Natur gewesen sein: Die Bewirtschaftung des Landes und die Verbreitung des Christentums.

1238 schenkte Graf Adolf IV. von Holstein dem Orden seinen Besitz in Cismar. 1249 wurde die Johannisquelle, die sich dort befindet, für heilig erklärt. Sie ist – bis heute – Anziehungspunkt für Pilger. Trotz allem zogen die Mönche jedoch nur widerwillig nach Cismar, einige weigerten sich ganz. 1256 schaltete sich der Papst ein, mit dem Ergebnis, dass alle Mönche dauerhaft in das Kloster übersiedeln mussten.

1325 besaß das Cismaraner Kloster 22 ganze und zwei halbe Dörfer in Holstein sowie weitere in Mecklenburg. Zum Klostergelände selbst gehörten mehrere Wirtschaftsgebäude und 11 Hektar Land.

1330 wurde der Bau des Klostergebäudes vollendet.

Die künstlerischen (Kirche und Altar), geisteswissenschaftlichen (Klosterbibliothek, heute in der Staatsbibliothek Kopenhagen) und landwirtschaftlichen Leistungen zeigten das Kloster zwei Jahrhunderte lang in höchster mittelalterlicher Blüte.

1561: Als Folge der Reformation wurde die Abtei aufgehoben. Die Bibliothek des Klosters gelangte nach Schloss Gottorf und von dort nach Kopenhagen. Das Kloster wurde Gutshof, Johannes Stricker erster evangelischer Pastor in Cismar.

1767/68 wurde das Kloster umgebaut und der westliche Laienteil zur Wohnung des herzoglichen Amtmannes Reinhold von Sievers umgestaltet.

Seit 1835 wird der östliche Teil mit Chorabschluss als evangelische Pfarrkirche genutzt.

Nach der Erhebung Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Cismar deutsch. Bis 1921 war es Amtssitz des Oldenburger Landrates. Danach wurde es mal als Jugendherberge, als Flüchtlingslager und für den Landrat genutzt.

1982 bis 1987 gab es umfassende Sanierungen. Seit dieser Zeit gehört das Ensemble dem Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum, heute Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf.




Der Förderkreis

Der Förderkreis Kloster Cismar ist 1976 gegründet worden und hat heute rund 560 Mitglieder in ganz Deutschland. Sein oberstes Ziel ist es, das Kloster Cismar als Kulturzentrum in Ostholstein weiter auf- und auszubauen. Das Aushängeschild des Förderkreises ist das Klosterfest mit seinem Kunsthandwerkermarkt, das jedes Jahr am zweiten Wochenende im August stattfindet. Das Fest lockt mittlerweile Jahr für Jahr bis zu 80.000 Besucher an. 

Kontakt:
Förderkreis Kloster Cismar e.V., Kattenberg 8, 23743 Cismar, +49 43 66 12 41
foerderkreis@kloster-cismar.de 

Weitere Informationen finden Sie unter: www.kloster-cismar.de

Tipps rund um's Kloster

Neben den wechselnden Sonderausstellungen bieten das Kloster und das umliegende Gelände eine Vielzahl weiterer attraktiver Ziele und Angebote: Die direkt benachbarte Klosterkapelle birgt mit einem der ältesten erhaltenen Flügelaltäre einen wahren Schatz. Regelmäßig finden dort Gottesdienste und Andachten statt.

Im Klostercafé gegenüber sorgt Grit Reibe von April bis Oktober für das leibliche Wohl der Ausflugsgäste auf dem Klostergelände. Und nebenan in der Remise bietet Dorothea Jöllenbeck in der Saison kreative Kurse zu der jeweiligen Sonderausstellung sowie zu vielen weiteren Themen an, während im Weißen Haus die Lyrikerin Doris Runge das ganze Jahr über Lesungen unterschiedlicher Autor/innen veranstaltet. Alle Angebote rund um's Kloster Cismar finden Sie in der

Kirche und Klosteranlage können aktuell lediglich zu ausgewählten Zeiten im Rahmen von Führungen besucht werden. Bitte informieren Sie sich hier vor Ihrer Anreise über konkrete Termine. 

Außerhalb der Führungen kann lediglich der Vorraum der Klosterkirche betreten werden (nur von Ostern bis Oktober). Die Außenanlagen des Klosters Cismar können zu jeder Zeit besichtigt werden. 

Links: 

https://www.kloster-cismar.de/

https://klostercafe-cismar.de/

https://www.koerperlernen.com/Kunst-im-Kloster.htm

https://literaturland-sh.de/orte/verein-literatur-im-weissen-haus